Die Grenzwerte für das Inkrafttreten der Allgemeinverfügung werden im Vergleich zum Vorjahr angepasst: 2023 galt von 11 bis 18 Uhr ein Temperaturgrenzwert von 24 Grad. Grund für die Einschränkungen ist die trotz des Hochwassers im Winter weiterhin kritische Grundwasser-Gesamtsituation in der Region Hannover. Maßgeblich für das Inkrafttreten bleiben die Temperaturdaten der Flughafen-Wetterstation Langenhagen (https://www.dwd.de/DE/wetter/wetterundklima_vorort/niedersachsen_bremen/hannover/_node.html)
Temperaturdaten Flughafen Langenhagen (DWD)
Unter folgenden Voraussetzungen wird die Bewässerung eingeschränkt:
Im Zeitraum | 01.06. bis 30.09.2024 |
In der Zeit von | 11:00 bis 17:00 Uhr |
Bei einer Temperatur von | 27,0 °C oder höher |
Ausnahmen werden für die Region Hannover grundsätzlich nicht erteilt. Die landwirtschaftliche Bewässerung ist mit nahezu verlustfreier Technik (Tröpfchenbewässerung oder Düsenwagen) zugelassen, da diese ohnehin schon eine klimaangepasste Bewässerung darstellen. Ebenso ist der Einsatz von effizienter Bewässerungstechnik weiterhin erlaubt. So stellt bspw. auch die einfache Bewässerung mit der Gießkanne eine effiziente Technik dar, da diese punktgenau erfolgt. Die untersagte Technik ist eindeutig definiert.
Alle weiteren Informationen zur Beschränkung der Wassernutzung finden Sie unter: https://www.hannover.de/Leben-in-der-Region-Hannover/Verwaltungen-Kommunen/Die-Verwaltung-der-Region-Hannover/Region-Hannover/Bewaesserung-an-heissen-Tagen
Förderung für Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung
Um Sportvereine bei der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen, fördert die Region Hannover seit April unter anderem die Anschaffung von Regenwasserspeichern, smarten Bewässerungsanlagen oder Sportplatzbelägen, die nicht gewässert werden müssen, mit bis zu 50.000 €. Weitere Informationen dazu erhalten Interessierte unter: https://www.hannover.de/Leben-in-der-Region-Hannover/Umwelt-Nachhaltigkeit/Klimaschutz-Energie/Beratung-und-Foerderung/Foerderprogramme-im-Klimaschutz/Richtlinie-Klimafolgenanpassung
Umweltdezernent Jens Palandt erklärt:
Anders als im vergangenen Jahr herrscht in der Region aktuell keine Dürre. Das ändert aber nichts daran, dass wir seit Jahrzehnten eine negative Wasserbilanz haben. Die Grundwasserkörper sind durch vielfältige Nutzungen überlastet und teilweise erschöpft. Das Grundwasserdargebot, also die vorhandene Grundwassermenge, erholt sich durch ein einmaliges Hochwasserereignis nicht nachhaltig, sondern befindet sich weiterhin auf niedrigem Niveau. Wir sorgen vor, handeln verantwortungsvoll und denken langfristig: Jeder Liter Wasser, den wir heute nicht verschwenden, hilft uns, wenn sich die Situation mit dem fortschreitenden Klimawandel weiter verschärft.
Regionspräsident Steffen Krach betont:
Wir würden keine Vorgaben machen, wenn sie aus unserer Sicht nicht zwingend notwendig wären. Das Thema Wasserknappheit wird uns in den kommenden Jahren und Jahrzehnten leider begleiten. Wir nehmen lieber jetzt moderate Einschränkungen in Kauf, als irgendwann festzustellen, dass nicht mehr genug Wasser für alle da ist.
Dialog mit allen Beteiligten
In den vergangenen Monaten hat die Region wissenschaftliche Daten sowie die Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr ausgewertet. Zudem haben zahlreiche Gespräche mit Vertreter:innen von Landwirtschaft und Sportverbänden stattgefunden, um die Bedürfnisse der Betroffenen nach Möglichkeit zu berücksichtigen.
Jetzt steht ein Ergebnis, von dem wir sagen können: Die Einschränkungen sind für die Nutzungsgruppen so verträglich wie möglich, aber so konsequent wie nötig. An extrem heißen Tagen ist es ökologisch und ökonomisch nicht sinnvoll, in den Mittags- und Nachmittagsstunden zu bewässern, wenn die Verdunstungsverluste am größten sind.
Steffen Krach
Unabhängig von Tageszeit und Temperatur erlaubt bleiben klimaangepasste Bewässerungstechniken in der Landwirtschaft, etwa Tröpfchenbewässerung oder Düsenwagen. Auch die Nutzung von gespeichertem Regenwasser, etwa aus Zisternen, und das punktgenaue Bewässern mit Gießkannen oder Eimern ist jederzeit möglich.
Verstöße gegen die Vorgaben zur Bewässerung können als Ordnungswidrigkeit mit einer Geldbuße geahndet werden.
Wir setzen wie im vergangenen Jahr auf Aufklärung. Unser Ziel ist es, die lebenswichtige Ressource Wasser in der Region langfristig zu sichern. Das geht nur, wenn wir für größtmögliche Akzeptanz sorgen und zusammenarbeiten.
Jens Palandt
Mit den Betroffenen will die Region deshalb auch in den kommenden Wochen im engen Austausch bleiben. Die Regeln zur Bewässerung sollen als Teil der Wasserstrategie der Region Hannover voraussichtlich in den kommenden Jahren gelten.
FAQs
Alle Informationen sowie ein umfangreiches FAQ zum Thema Bewässerungs- Einschränkung gibt es auf: www.hannover.de/wassernutzung.
FAQ-Bewässerungs-Einschränkung 2024
FAQ-Bewässerungs-Einschränkung 2024
Hintergrund
Auch die Nachbarlandkreise der Region Hannover reagieren auf den fortschreitenden Klimawandel mit Einschränkungen der Bewässerung: Der Landkreis Celle und der Heidekreis haben in den Erlaubnissen zur Feldberegnung eine Nebenbestimmung aufgenommen, die eine Bewässerung ab 28 Grad grundsätzlich untersagt. Die Landkreise Nienburg und Peine planen nach heutigem Kenntnisstand ebenfalls, in diesem Jahr Regeln aufzustellen.
Um Sportvereine bei der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen, fördert die Region Hannover seit April unter anderem die Anschaffung von Regenwasserspeichern, smarten Bewässerungsanlagen oder Sportplatzbelägen, die nicht gewässert werden müssen, mit bis zu 50.000 €.
Weitere Informationen dazu erhalten Interessierte per Mail an klimaanpassung(at)region-hannover.de.
Hörtipp!
Podastfolge 30 mit Jens Palandt zur Allgemeinverfügung.
Mehr auf die Ohren gibt's in unserem ON'R'-Archiv:
Allgemeinverfügung
bekanntmachungen.region-hannover.de/allgemeinverfuegungen
Die historischen sowie die aktuellen Daten zur Dürre-Situation in der Region Hannover können beim Helmholtz Institut für Umweltforschung unter folgendem Link abgerufen werden (www.ufz.de/index.php?de=37937):
Helmholtz Institut für Umweltforschung
Mehr Infos
Die Region Hannover (Fachbereich Umwelt) informiert auf seiner Homepage über geplante Maßnahmen und stellt Infomaterial zur Verfügung.
Darunter LINKS wie:
- Klimaanpassungskonzept
- Projekte zur Klimaanpassung
sowie mehrseitige Flyer und Broschüren zum Herunterladen wie:
- TIPPS für den Umgang mit Trinkwasser bei langanhaltener Trockenheit
- WIE ÄNDERT SICH UNSER KLIMA? Regionale Auswirkungen des Klimawandels in der Region Hannover
- GROSSE HITZE – WAS TUN?
- Gutachten zur Klimaanpassung
Aktuelle Infos und Tipps zum nachhaltigen Wasserverbrauch und Klimaschutz
So gelingt das Einsparen von Energie!
- Wie können Vereine ihre Sportanlagen trotz eingeschränkter Wassernutzung aufgrund von Allgemeinverfügungen zur Nutzungsbeschränkung in einem guten Zustand erhalten?
- Wegen anhaltender Trockenheit haben erste Landkreise in Niedersachsen die Wassernutzung bereits eingeschränkt. Durch den Klimawandel sind häufiger Trockenperioden zu erwarten.
- Für viele Vereine mit Rasenspielfeldern stellt sich daher die Frage “Wie können wir mit einem reduzierten Wassereinsatz die Spielflächen in einem guten Zustand halten?”
Tipp!
Der LandesSportBund Niedersachsen (LSB) bietet hierzu auf seiner Homepage eine Themensammlung für alle interessierten Vereine, Sportbünde, Sportringe und Fachverbände an https://www.lsb-niedersachsen.de/themen/sportentwicklung/sportstaettenbau/energieeinsparung.
Themensammlung
Checkliste Energieeinsparung (PDF)